Autoren: Untiedt, G., Janson, B.
2005

Hrsg.: Karl, H., Eberstein, H.: Handbuch der regionalen Wirtschaftsförderung

Betrachtet man die Entwicklung der Europäischen Regionalpolitik so hat sich der Umfang und die Vielfalt der Fördermaßnahmen im Zeitverlauf stetig erweitert. Des Weiteren konzentriert sich die Förderung trotz einiger Erfolge regional betrachtet auf die im Rahmen des Kohäsionsfonds geförderten Mitgliedstaaten, die vor allem im südlichen Europa liegen. Beide Resultate werden sich aber voraussichtlich durch die Erweiterung der Europäischen Union 2004 bzw. 2007 zum Großteil ändern. Zum einen ist die Europäische Kommission laut ihren Planungen bestrebt, die Transparenz der Strukturfondsförderung zu erhöhen, etwa indem die Anzahl der Finanzierungsinstrumente von sechs auf drei sinken soll oder jedes Programm nur noch aus einem Fonds Gelder erhalten soll. Zum anderen verschiebt sich die Konzentration der Förderung durch den Beitritt der vorwiegend osteuropäischen Staaten von Südeuropa nach Osteuropa. Da sich durch diesen Beitritt die wirtschaftliche Situation der Europäischen Union zunächst einmal verschlechtert, bleibt abzuwarten, wie die Europäische Regionalpolitik in Zukunft zum Abbau regionaler Disparitäten beitragen kann. Aber bereits jetzt ist vor dem Hintergrund bisheriger Erfahrungen offensichtlich, dass der europäische Konvergenzprozess insgesamt nur langsam vorankommt, wenn auch einzelne Regionen wie z.B. jene in Irland beachtliche Erfolge aufweisen. Jedoch wird oftmals die europäische Regionalpolitik nicht so gekonnt in eine auf Wachstum ausgerichtete nationale Wirtschaftspolitik eingebunden, wie dieses notwendig ist. Irland ist eher die Ausnahme als die Regel.