Autoren: Alecke, B., Mitze, T., Untiedt, G. (2008)
Osteuropa-Wirtschaft 3/2008
In diesem Beitrag wird ein Überblick über die Entwicklung des deutschen Außenhandels mit den neuen Mitgliedsländern der EU aus Mittel- und Osteuropa gegeben (MOEL). Der deutsche Außenhandel mit den MOEL hat sich bereits seit Anfang der 90er Jahre dynamischer entwickelt als der deutsche Außenhandel insgesamt bzw. mit den alten EU-Mitgliedsländern. In den letzten drei Jahren hat sich das Wachstum der Ex- und Importe Deutschlands in die bzw. aus den neuen Mitgliedsländern sogar noch etwas beschleunigt. Mit Ausnahme des Jahres 2003 konnte Deutschland im gesamten Betrachtungszeitraum im Handel mit den MOEL hohe Überschüsse verzeichnen, die in den letzten drei Jahren Höchststände erreicht haben. Die Analyse der Warenstruktur des deutschen Außenhandels mit den MOEL macht deutlich, dass die deutschen Industriezweige in der Vergangenheit einem erheblichen sektoralen Anpassungsdruck ausgesetzt waren. Gleichzeitig hat aber der Anteil des intraindustriellen Handels, also der Handel innerhalb derselben Industriezweige, im Zeitablauf deutlich zugenommen. Die Befunde sprechen dafür, dass die neuen Mitgliedsstaaten im industriellen Bereich zunehmend mit ähnlichen Technologien wie Deutschland fertigen und der strukturelle Anpassungsdruck daher künftig geringer ausfallen wird.
This paper provides an overview on the development of German foreign trade with the new member states of the European Union with Central and East-European Countries (CEEC). Already in the beginning of the 90ies the German foreign trade with CEEC developed more dynamically than total German foreign trade or with former EU member states. In the last three years growth of exports and imports of Germany into and out of the new member states became even a little bit more advanced. In the whole observation period, except to the year 2003, Germany experienced a high surplus in trade with the CEEC, reaching peak levels in the last three years. The analysis of the structure of goods and commodities of German foreign trade with CEEC illustrates that German branches were exposed to a substantial sectoral adjustment pressure in the past. But simultaneously the share of intraindustrial trade – trade within same industrial branches – increased substantially over time. The findings suggest that the new member states in the industrial sector increasingly apply similar technologies such as in Germany. Therefore the need for structural adjustments will be less in the future.