Auftraggeber: Staatskanzlei Sachsen-Anhalt
Hauptauftragnehmer: Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen - GEFRA
Partner: The Economic and Social Research Institute - ESRI
Laufzeit: 06/2003 - 03/2004
Projektbeschreibung:
Die europäischen Strukturfonds sind ein wesentliches Instrument der Wirtschafts- und Sozialpolitik der Landesregierung Sachsen-Anhalts um eine Konvergenz an den westdeutschen und europäischen wirtschaftlichen und sozialen Lebensstandard zu erreichen. Ziel der modellgestützten Analyse ist die Entwicklung eines regionalen gesamtwirtschaftlichen Modells, mit dem die Wirkungen der Interventionen auf gesamtwirtschaftliche Zielvariablen der Strukturfonds (z.B. Einkommen pro Kopf, Arbeitslosigkeit) gemessen werden können. Gleichzeitig werden Änderungen auf der Maßnahmenebene in ihrer Wirkung auf die Zielvariablen abgebildet. Mikro- und Makroanalyse bilden die Bausteine einer umfassenden und integrierten Wirkungsanalyse der EU-Strukturfonds.
Das Projekt umfasst drei Teilprojekte:
• Scoring-Modell: Auf der Ebene der Maßnahmen werden die Projekte anhand spezifischer wohlfahrtsökonomischer Kriterien bewertet. Der so ermittelte Projektwert bildet die Grundlage für ein formalisiertes Bewertungsmodell zur Entscheidungsunterstützung und damit ein theoretisches Fundament für ein prozessorientiertes „Fine-tuning“ der Fördermaßnahmen der Strukturfondsförderung.
• Komparative Fallstudien zur Identifikation regionalpolitischer Erfolgsfaktoren im nationalen und internationalen Vergleich. Durch eine komparative Studie wird das institutionelle Gefüge analoger Referenzregionen auf günstige Policy-Faktoren untersucht, so dass Handlungsempfehlungen für Sachsen-Anhalt abgeleitet werden können.
• Analyse durch das gesamtwirtschaftliche Makromodell HERMIN: Das Makromodell analysiert ausgehend von dem wirtschaftspolitischen Zielsystem die Interventionswirkungen der Strukturfonds auf hoher Aggregatsbasis, z.B. gesamtwirtschaftliche Einkommens- oder Beschäftigungsentwicklung etc. und ermöglicht es, den langfristigen angebots- und nachfrageseitigen Wachstumseffekt der Strukturfondsmittel gegenüber einem Baseline-Szenario zu projizieren. Gleichzeitig können die Ergebnisse des Scoring-Modells dazu verwendet werden, die Modellgleichungen des Makromodells zu kalibrieren, um eine Brücke zwischen der Mikro- und Makroanalyse zu schlagen.